Wie eigentlich jedes Jahr, macht der KCLi an Auffahrtein verlängertes Wochenende, um etwas Wildwasser zupaddeln. Ich war für die Organisation verantwortlich undhabe den Ausflug wahrscheinlich etwas zu spät in dieErinnerung zurückgerufen. Schlussendlich waren es nurAndreas und ich, die sich im Chrottebädli einfanden.Um 9Uhr sollte es los gehen. Ich hatte frisch gezügelt,und musste alles wieder zusammensuchen. Ziemlichlange hat mich die Suche nach dem Schlüssel für denDachträger gekostet. Zudem montierte ich noch denVeloanhänger in der Garage, nur um dann zu merken,dass ich mit aufgeladenem Fahrrad nicht herausfahrenkann. Also nochmals abladen, herausfahren und wieder
aufladen. Ziemlich anstrengend mit einem schweren E-Bike und auch zeitraubend.
So traf ich ziemlich verspätet im Chrottebädli ein(Andreas möge es mir verzeihen). Nach dem Aufladen– oder eigentlich schon mit dem Aufladen – der Boote,begann die grosse Frage, wohin wir eigentlich wollen.Wettertechnisch war es überall schön. Wahrscheinlich
deswegen, führten die üblichen Verdächtigen wie Tes-sin, Jura oder Österreich daher fast kein Wasser. Am
vielversprechendsten sah es noch im Berner Oberlandaus. Und so beschlossen wir, mit dem Klassiker Simmeund Saane zu starten.Andreas hatte noch ein Draht zu den Badener, die sichauch in die Gegend aufmachten.
Wir machten uns also zur Simme auf und verschobendas Auto mit dem Velo. Mit 17m3
hatten wir eine schö-ne Fahrt und im Heidenweidli auch ein paar schöne
Wellen. Es machte richtig Spass.
Am nächsten Tag nahmen wir dann die Saane in An-griff. Ich war den Fluss noch nie gepaddelt und entspre-chend gespannt darauf, weil ich schon viel gehört hatte.
Wir verstellten das Auto wieder mit dem Velo. Als ichdas Auto jedoch beim Ausstieg abstellte, bemerke ich,dass wir unsere Paddel noch darin gelassen hatte. Ichschnürte die also noch auf das Fahrrad und fuhr sowieder hoch. Das ging erstaunlich gut.Mit knapp 3m3 Wasser (Ersatzpegel) machten wir unsauf den Weg. Die Landschaft und die Schluchten derSaane sind wunderschön. Wild-wassertechnisch sinddie Ansprüche an die Paddler aber sehr einfach. Beim
Saanen-S – der schwierigsten Stelle des Flusses –
stiessen wir auf eine grosse Gruppe von weiteren Kanu-ten. Wir stiegen auch aus und schauten uns die Stelle
an. Dank der anderen Gruppe, sahen wir die Schwierig-keiten und verschiedenen Linien die gefahren wurden.
Bei dem niedrigen Wasserstand, stellte die Stelle je-doch kein grosses Hindernis dar.
Ein viel verwendeter Ausstieg befindet sich nach der 2.Schlucht. Wir haben uns jedoch entschlossen, auchnoch die 3. Schlucht zu fahren, bis in den Stausee. Mitder schwierigsten Stelle beim Saanen-S habe ich etwasgeflunkert, denn die Einfahrt in die 3. Schlucht sah nochetwas wilder aus. Eine Stufe eingeklemmt zwischenFelswand und Steinen. Zudem war in der Anfahrt nochein Baumstrunk verhangen. Wirklich Lust sich da hineinzu stürzen, hatte weder Andreas noch ich. Die Stelle zuumtragen, wäre aber sehr mühsam geworden. Daher Ausstieg Saane
Seite 5
hatte es da auch nicht allzu viel Wasser und war ent-sprechend entspannt zu fahren. Das war ein guter Ab-schluss, eines wunderbaren Kanuwochenendes, bei
dem sich übrigens auch das Wetter nur von seiner gu-ten Seite gezeigt hat.
entschieden wir uns für einen Mittelweg: Gleich nach
der Stufe ein Hochstart von einem Felsen. Das hat er-staunlich gut funktioniert.
Am dritten Tag entschlossen wir uns die Entschlinge zufahren. Die Badener, welche die beiden ersten Tage
den umgekehrten Klassiker Saane/Simme fuhren, hat-ten den selben Plan und so trafen wir uns beim Aus-stieg. Mit Thomas, Martin, Florian und Birgitt waren wir
nun eine eher grosse Gruppe. Der Wasserstand war mit11m3beim unteren Limit. Es sah etwas steinig aus,
aber durchaus fahrbar. Für fast alle war der Fluss Neu-land- ähm Wasser. Auf Rivermap wird der Fluss als
spassige Wildwasser-Achterbahn beschrieben. Und sowar es dann auch: Von Anfang bis Ende war immeretwas los. Unübersichtliche Stellen gab es eigentlichkeine und die Kehrwasser konnte man an einer Handabzählen. An all die Steine die man um (und oft auchanfuhr oder überfuhr) gewöhnte man sich ganz schnell.So stiegen dann auch alle mit einem breiten Grinsen imGesicht nach ca. 45 Minuten beim Ausstieg wieder aus.Und so fuhren wir das ganze gleich noch einmal.
Noch zu erwähnen ist, dass wir den ganz obersten Ab-schnitt nicht fuhren. Von einer Brücke kann man die
ersten Meter gut beobachten und es hatte etwas wenigWasser. Zudem hätte man das Boot ziemlich mühsamden Hand hinuntertragen müssen. So entschlossen wir
uns alle, ein paar hundert Meter weiter unten einzustei-gen wo es gut zugänglich war.
Für den letzten Tag haben wir dann auch wieder mit
den Badener abgemacht. Sie logierten in Campingplät-ze, während Andreas und ich Bed&Breakfasts bevor-zugten. So trafen wir uns am nächsten Tag wieder, um
die Kander bis Fruttigen in Angriff zu nehmen. Mit 7.7m3